hier und fort

Papageientaucher

oder …

Der Hype nach „I wanna see puffins“!

Irgendwie verstehe ich den Wunsch aller Island-Touristen Papageientaucher in aller Nähe beobachten zu können. Da schließe ich mich nicht aus! Die kleinen Kerle sehen auch wirklich so etwas von knuffig aus. Wenn sie sich dann noch bewegen, von hier nach da hopsen oder hintrappeln, hach wie herzig. Dummerweise sind die Vögel nicht das ganze Jahr auf Island zuhause. Sie kommen von irgendwo auf dem Atlantik, wo sie auf dem Wasser überwintert haben, zur Familienplanung auf das Festland. Das ist in etwa Anfang Mai. Ungefähr Mitte August ist in der Regel die Aufzucht der Jungtiere erledigt und die Papageientaucher ziehen sich wieder auf das Meer zurück.

Ich habe in den letzten Jahren Papageientaucher auf dem Vogelfelsen Latrabjarg (Westfjorde) und in der Nähe der Basaltsäulen von Reynisfjara (im Süden Islands) gesehen, beobachtet und fotografiert. Beide Orte brachten schöne  Erlebnisse, mit Fotos, die mich so treffend an die Momente erinnern, dass ich die Vögel fliegen höre. Der Flügelschlag der Papageientaucher hört sich einzigartig an, finde ich, denn er knattert, flopp-flopp-flopp, einzigartig.

Im Osten Islands hatte ich bisher wenig erfolgreiche Vogel-Schau-Blicke. So war es auch wieder am ersten Tag meiner Islandtage 2017, obwohl mir meine Wirtin versichert hatte: „We have loads of puffins!“. Ich sah in einer Stunde drei auf dem Felsen am Borgarfjörður eystri, direkt am Hafengelände. Egal, dachte ich mir, hatte ich doch meine Erlebnisse von 2015.

Der Rest der Kolonie dümpelte auf dem Meer.

Tag 2/2017 im Osten, Sailor’s Day mit vielen Aktivitäten an allen Häfen Islands, so auch hier – und es regnete. Ich rettete mich in die Vogelbeobachtungshütte und vergaß, kaum nach dem Betreten die Wettkämpfe im Hafen (sie wurden trotz Wind und Wetter weiter ausgetragen – frei nach dem Motto: Man muss die Feste feiern wann sie sind!). Ich sah nur noch eins, die angekündigten „loads of puffins“.

Es gibt sie wirklich, Papageientaucher am Borgarfjörður eystri, doch nicht zu jeder Tageszeit, nicht rund um die Uhr, nicht gerade dann, wenn dieser Platz auf der Tagesordnung steht. An diesem Sonntag war 13:00 Uhr der optimale Zeitpunkt, am nächsten Tag 22:00 Uhr.

 

Es war ein Trippeln, Trappeln, Schnattern, Flattern, Fliegen, ein Tummeln und Treiben rein in die Höhlen und wieder raus.

Irgendwann, nach geduldigem Warten, hatte ich an Tag 3 einen Papageientaucher mit Futterresten im Schnabel vor der Linse. So früh im Jahr erwartete ich keine Vögel mit den nett angeordneten Fischen im Schnabel. Deshalb hatte ich vorsorglich das Stopfexemplar im Naturkundemuseum von Heimaey, Westmännerinseln, fotografiert. 😉 Und dann saß dieser Puffin vor mir und schlenkerte seinen Fisch im Schnabel vor mir her! Wie schön!

Noch mehr Fische als Futter landeten vor den Bruthöhlen, scharf beäugt! Die Buschtrommeln funktionieren selbst am Rande von Nirgendwo perfekt und die besten Plätze zum Fotografieren sind in Windeseile belagert.

 

 

Tschüss! Es war schön bei euch!

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2 Kommentare zu “Papageientaucher

  1. inka sagt:

    Toll toll toll! Ich habe auf meinen beiden Reisen nur 2 in weiter Ferne gesehen, wir waren da einfach nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Und jetzt stöbere ich mal, ob Du noch andere Fotos von Heimaey verbloggt hast…
    Liebe Grüße
    /inka

    1. karin sagt:

      Heimaey plus Westmännerinseln kommt noch!
      Ost-Island kommt auch noch!
      Ein paar Eindrücke zwischen Ost nach West ebenso.
      Puffins in Oktober, nee, die sind Mitte/Ende August schon weg. Aber ich habe 2015 noch welche Anfang September gesehen. Tóti ist da mit seinen zwei Kolleginnen im Naturkundemuseum auf Heimaey die Ausnahme 😉
      Viele Grüße,
      Karin

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