hier und fort

Walbeobachtung

einfach so …

Whale watching vom Ufer aus!

Dass ich jemals wieder einen Wal mit eigenen Augen in freier Natur sehen würde hatte ich für mich abgehakt. Niemals wieder werde ich mich auf ein Schiff begeben um eine Whale Watching Tour zu unternehmen schwor ich mir vor vier Jahren in Reykjavik, Island. Einmal reichte um mich dafür gehörig zu schämen! Die verschiedenen Anbieter garantieren, dass es bei ihren Touren Walfische zu sehen gibt. Das führt zu Praktiken, die ich letztlich wie eine Jagd auf die Tiere empfand. Daneben war ich entsetzt über die Rücksichtslosigkeit der anderen Mitreisenden, um ja das ultimative Foto für das Fotobuch oder den Stammtisch zu bekommen. Ich saß bei dieser Tour auf Halbzeit im Café unter Deck, hoffte dass das Schiff nicht kenterte, wenn wieder alle Schaulustigen auf einer Schiffsseite hingen, sich um die besten Plätze rangelten und wartete aufs Anlegen. Never!

Never say never! Ich sah einen Wal dieses Jahr, völlig unerwartet, mit eigenen Augen, ohne Spektakel, in aller Ruhe. Ein seltenes Ereignis, das sogar die ortsansässigen Isländer an diesem unwirtlichen Tag aus den Häusern holte. Nun gibt es am Mjóifjörður nicht viele Bewohner und noch weniger Häuser. Doch einige kamen dann schon zusammen um einfach nur zu schauen, zu hören, zu staunen, sich zu freuen.

Ein überwältigendes Schauspiel in einer grandiosen Umgebung!

Kurz vor Schnappatmung vergaß ich alles um mich herum. Ich fror nicht mehr, hatte auch keinen Hunger mehr, vergaß zu husten. Auf die Idee mal kurz das Handy herauszuholen um ein Video zu drehen kam ich erst eine Stunde später. Auch blieb das Stativ im Kofferraum, denn mir war die Momentaufnahme in meinem inneren Speicher wichtiger, als ein wackelfreies Foto. Hinterher steht das Stativ und der Wal ist weg! Nee, das hier vor mir, wollte ich nicht verpassen.

Immer wieder dachte ich, nun taucht er/sie ab und schwimmt aus dem Fjord um dann wieder mit Fontäne aufzutauchen. Zwar fuhr ich zwischendurch weiter, in Richtung Fjordeingang, doch es war als ob das Tier mir folgte. Ich bin immer noch völlig hin und weg wenn ich mich daran erinnere.

Ich habe keine Ahnung zu welcher Walart dieser Wal gehörte. Es war ein Wal. Ob es mehrere Tiere waren, die zu unterschiedlichen Zeiten auftauchten, glaube ich eigentlich nicht und ich hoffe nur, dass er/sie den Weg heraus aus dem Fjord ins freie Meer zurück gefunden hat. Die Richtungsänderung lässt es allerdings vermuten.

 

Der Mjóifjörður beginnt etwa 30 bis 35 km von Egilsstaðir und ist in etwa 18 km lang. Ob sich je wieder ein Wal dorthin verirren wird? Wer weiß? Es lohnt sich trotzdem dorthin zu fahren. Aber dazu an anderer Stelle, später, mehr.

 

 

 

Gepostet in:
Tags:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*