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12tel-Blick im Juni 2020

oder …

Sommer in nass mit kurzen Lichtblicken

Etwas öfter, als im Mai, machte ich meinen gewohnten Rundgang über Feld, Wald und Wiese. Dabei wurde ich beinahe jedes Mal nass, zumindest etwas. So erging es mir den ganzen Monat.

Das Getreide auf den Feldern wurde durch die teilweise heftigen Regenfälle und Windböen ordentlich verstrubbelt und die Wiesenblumen hatten schwer an den Wassertropfen zu tragen.

Klappertopf und Wiesen-Glockenblume

Im Waldstück wurde wieder kräftig abgeholzt. Schade, es wird hier immer lichter. Aber vielleicht hätte ich ohne den Einschlag den Waldziest nicht entdeckt, bewacht von einer Rotbuche.

Zurück auf dem Feldweg ging es an der Pferdewiese vorbei, an deren Rand die Vogelkirsche steht, die Teil des 12tel-Blicks ist – einmal aus anderer Perspektive.

Ich stellte mir eine Reihe an Fragen.
Ob die Kirschen schon reif sind? Aber durch diese nasse Wiese laufen? Was ist mit den Zecken und den anderen Saugern? Werden die durch Regen von den Gräsern gespült?

Mit imprägnierten Wanderschuhen und Regenhose ausgerüstet stapfte ich durchs Grün, einer Spur entlang. Da waren wohl noch andere neugierig gewesen.

Kirschen! Zwar waren noch nicht alle reif, aber schon einmal abgewaschen.

Lecker! Ich habe sicher in einem der vergangenen Posts erwähnt, dass die Vogelkirsche die Mutter aller Süßkirschen ist. Die Früchte sind deutlich kleiner, als die von „modernen“ Kirschen. Sie haben entsprechend weniger Fruchtfleisch, was dem Geschmack jedoch nicht beeinträchtigt.

Aus der Wiese herausgekämpft zog sich der Himmel schon wieder zu.

Den Besuch der Weichselkirsche, einer Ur-Sauerkirsche, verschob ich auf ein anderes Mal.

Ende des Monats änderte ich die Richtung meines Rundwegs und begann mit dieser, im Sonnenschein, bevor der nächste Regen kam.

Ihre Früchte brauchen noch ein paar Tage, bis alle reif sind. Ein paar waren schon zur Verkostung bereit und ich pflückte ein paar. Damit verärgerte ich einen Stieglitz, der mir dafür nicht die Chance für ein Foto ließ.

Die benachbarte Bank war zum ersten Mal seit Monaten nicht belegt – wie schön – und ich nutzte sie für eine Mußeviertelstunde, bis, was sonst, sich der Himmel wieder mit dunklen Wolken zuzog.

Die Übersicht

Das halbe Jahr ist voll!

Der Juli kann kommen und ich hoffe auf etwas summerfeeling ohne nasse, wie kalte, Füße. Ja, ich weiß, die Natur braucht Regen. Ich mag Regen, doch bitte etwas besser verteilt.

Bis die Tage,


Mehr 12tel-Blicke sammelt Eva von verfuchstundzugenäht, wo dieser 12tel-Blick verlinkt ist.

Der 12tel-Blick über den Umzug meines Schulgartens steht auf fadenspielundfingerwerk.

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7 Kommentare zu “12tel-Blick im Juni 2020

  1. Zaun? Was für ein Zaun? 😉 Da ist wirklich alles prächtig zugewuchert. Bei uns ist mittlerweile viel gemäht worden. Mmh, feine Vogelkirschen. Mit wilden Himbeeren gerade auch immer wieder ein Leckerbissen auf den Hunderunden..
    Zieste hat es gerade eine Menge. Das ist also ein Waldziest.
    Liebe Grüße
    Andrea

    1. karin sagt:

      Noch ein paar Zentimeter und der Zaun ist wirklich nicht mehr zu sehen!
      Ich mag die Zieste sehr gern, vor allem weil sie lange als Heilpflanze in Vergessenheit geraten sind. Sie sind eigentlich bei fast allen Alltagsbeschwerden einsetzbar.
      Auf meinen Wegen nasche ich neben Vogelkirschen auch gerne die Felsenbirnen. Heute habe ich noch eine dunkle Variante entdeckt! Wilde Himbeeren habe ich noch keine gesehen.
      Viele liebe Grüße,
      Karin

  2. Ulrike sagt:

    Es scheint, als habe der Süden in diesem Juni wesentlich mehr Regen abbekommen, als die Mitte hier. Richtig dramatisch trocken war es in Brandenburg, dort war ich für ein paar Tage zu Besuch, dort war sogar das Moos in den Wäldern gelb!
    Jedenfalls hat dir die Feuchtigkeit ein saftig-grünes Juni-Foto beschert!
    Liebe Grüße – Ulrike

    1. karin sagt:

      So einen nassen und kühlen Juni hat es lange nicht mehr gegeben. Die Wassermenge reicht trotzdem nicht um die kleinen Bäche in der Umgebung aufzufüllen, denn die Regenfälle sind plötzlich, kurz und heftig. Das Wasser hat keine Zeit zum Versickern, fließt ab und nimmt Erde etc. mit. Das ist nicht effektiv.
      Viele Grüße,
      Karin

  3. Astridka sagt:

    Bisher habe ich deinen Zweitblog nicht auf dem Schirm.Deinen 12tel Blick kenne ich deshalb nicht.
    Krass, die klimatischen Unterschiede. Wir haben gerade mal 49 Liter Regen im ganzen Juni abbekommen, ich fürchte schon den Juli.
    Das erste Foto gefällt mir sehr.
    LG
    Astrid
    Den Post könntest du auch bei „Mein Freund, der Baum“ verlinken….

    1. karin sagt:

      Oh! Du kanntest meine zweite Blog-Präsenz noch nicht?! Hierundfort ist mein Fotoalbum für Momente außerhalb meines Alltags – ein Geschenk von meinem Sohn.
      Diesen Blogpost einfach so auf „Mein Freund der Baum“ bei dir zu verlinken kann ich mit meinem Hang zur Perfektion nicht. Aber ich schaue, ob ich zu den Wildkirschen einen eigenen Blogpost zusammengestellt bekomme.
      Viele liebe Grüße,
      Karin

  4. Pia sagt:

    Wie sich die Natur aufbäumt im laufe eines Jahres, kann man auf deinem 12tel Blick wunderbar sehen.
    Sauerkirschen sieht man bei uns ganz selten, daher mag ich die am liebsten für Marmelade.
    L G Pia

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